

EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
viele positive Effekte ließen sich leicht erreichen, wenn die Menschen in den Industrieländern sich bewusster und mit kleineren Fleischportionen ernährten. Die guten Argumente sind bekannt: Für Futtermittel würden weniger Importe benötigt, die Treibhausgasemissionen gingen zurück, und gut für die Gesundheit wäre es ohnehin. Ende September veröffentlichte das Öko-Institut eine Kalkulation der positiven Effekte – mit wenig Resonanz.
Mehr Wumms erzielte die renommierte Unternehmensberatungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers, als sie wenige Wochen später die bekannten Zusammenhänge als „Sustainable Food Revolution“ präsentierte. Da geriet der Verband der Fleischwirtschaft in Wallung und verteidigte blindwütig vor allem die deutsche Tierhaltung. Dabei ist es längst Zeit, zu erkennen, wie dringend eine andere Tierhaltung nötig ist. Sogar Barbara Otte-Kinast, Agrarministerin in der Tierhaltungsregion Niedersachsen, sprach sich für einen reduzierten Fleischkonsum und einen Umbau der Tierhaltung aus.
Der Biolandbau hat mit der flächengebundenen Tierhaltung, mehr Platz in Stall und Auslauf und der regionalen Fütterung ein einfaches Konzept. Es ist durchdacht und praktikabel. Dafür braucht man keine teure Unternehmensberatungsgesellschaft, auch wenn das ganz offensichtlich mehr Publicity bringt.
